Wegbereiter des jüdischen Staates

Hinsichtlich des Existenzrechtes Israels wird oft kolportiert, dass der Staat als Folge des Holocaust gegründet worden sei. Diesem negativen Gründungsmythos ist zu widersprechen. Er diffamiert den modernen Zionismus, seine Vordenker und die Pioniere, die seit den 1880er Jahren auf die Wiederherstellung der Selbstbestimmung des jüdischen Volkes in seinem historischen Heimatland hingewirkt haben.

Wegbereiter des jüdischen Staates weiterlesen

A jiddish ufleb in Tel Aviv

Der Artikel erschien erstmals in der Jungle World 42/2017

Sara Bruck aus Ciechanów lebt in einem Altenheim in Ramat Gan im Bezirk Tel Aviv. Als sie Kind war, saßen am Pessachfest zwei Dutzend Leute am Sedertisch ihres Elternhauses. Die Haggadah wurde auf Hebräisch gelesen, ansonsten wurde bei Tisch, wie auch sonst in ihrer Familie, jiddisch gesprochen. Saras Erinnerungen an die vielen Weisheiten ihres Vaters, seine liebevollen Ansprachen an die Kinder und all seine Witze verbinden sich mit ihrer Muttersprache Jiddisch. Ihr Vater las die Zeitung Die letzte Neies. A jiddish ufleb in Tel Aviv weiterlesen

AAA

Die Facebook Präsenz der Antideutschen Aktion Amidar wurde ohne nähere Angabe zu den Gründen gesperrt und schliesslich gelöscht. Aus Solidarität sei hier noch einmal das Manifest der bedingungslos pro-zionistischen Gruppe dokumentiert. Die Gründung der AAA war initial eine Reaktion auf die anti-zionitische Gruppe Jewish Antifa Berlin und ihr idiotisches Manifest. Obwohl die Seite der AAA auf FB nicht mehr ist, bleibt die Gruppe aktiv und bemüht sich ganz aktuell darum Vorträge pro-zionistischer israelischer Araber und pro-zionistischer israelischer Christen zu organisieren.

AAA weiterlesen

Der jüdische Widerstand in Krakau

Ihre Ideologie hat ihnen nicht abverlangt zu kämpfen oder zu töten. Sie waren Zionisten und ihr Ziel war es, in Eretz Israel ein neues Leben als freie Menschen zu beginnen. Dann wurden sie gezwungen für die jüdische Ehre gegen einen übermächtigen Feind zu kämpfen und zu töten. Sich nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen zu lassen, wurde zum Lebensinhalt der jungen Zionisten. Der Widerstand, den sie leisteten, übertraf ihre wildesten Vorstellungen. Der jüdische Widerstand in Krakau weiterlesen

Mordechai

Ein Gastbeitrag von Jonas Dörge über Martin Kaufmann, der seine ersten 10 Lebensjahre in Kassel verbrachte um dann 1932 mit seinen Eltern und zwei Brüdern die Stadt zu verlassen und mit ihnen nach Palästina / Israel auswanderte. Als er kurz vor der Auswanderung auf das Kasseler Wilhelmsgymnasium wechselte, erlebte er als Schüler antisemitische Anfeindungen der deutschen Volksgemeinschaft (Nachbarn, Schüler und Lehrer). Trotzdem erinnert er sich gerne an die Straßen und Plätze der Kassel Altstadt zurück, in denen er als „Gassenjunge“ lebte. Martin überlebte den Krieg und heißt seit 1948  Mordechai Tadmor. Er lebt mit seiner Frau heute in Israel.

Der Beitrag erschien erstmals auf dem Blog „Schwerer Sand“ und ist Teil einer kleinen Broschüre, die Mordechai Tadmor, seiner Frau und seinen Eltern gewidmet ist.  Mordechai weiterlesen

Jamal

Jamal Alkirnawi ging im 17. Viertel von Rahat, der größten Beduinenstadt der Welt, auf die Schule. Rahat in der israelischen Negev Wüste hat mehr als 62.000 Einwohner und ist unter knapp drei Dutzend Familienclans in Viertel mit jeweils eigener Infrastruktur aufgeteilt.
Jamal war ein ruhiger und guter Schüler, der wegen seiner Brille oft gehänselt wurde. Als er 15 Jahre alt war, stand ein Austausch mit einer Schule aus Rehovot an. Jamal erinnert sich, wie zwei Wochen lang die Schule geputzt und dekoriert wurde und überhaupt das ganze Viertel in heller Aufregung gewesen sei. Jamal und seine Klassenkammeraden mussten in Vorbereitung auf den Besuch aus Rehovot Darbietungen einstudieren. Der Tag an dem sich die beduinischen und jüdischen Schüler schließlich begegnen, änderte für Jamal alles.

Jamal weiterlesen

BDS vs. Zwei Staaten

Die Erfolgsgeschichte von Radiohead hängt seit 1992 eng mit Israel zusammen. Im israelischen Armeesender legte DJ Yoav Kushner die Debütsingle „Creep“ so oft auf, dass für die Band drei Club Konzerte in Tel Aviv angesetzt wurden. Radiohead spielte vor einem euphorisierten Publikum und die Begeisterung verbreitete sich von Israel in die Welt. Als Radiohead im Juli 2017 wieder nach Israel kamen  fehlte es indes nicht an Versuchen, diesen Auftritt zu verhindern.
Die 2005 gegründete palästinensische Kampagne „Boycott, Divestment and Sanction“ (BDS), die zu umfassendem akademischem, kulturellem und wirtschaftlichen Boykott Israels aufruft, hatte Radiohead in einer öffentlichen Kampagne gedrängt die Show abzusagen. In einem Brief, der u.a. von Pink-Floyd-Musiker Roger Waters und dem südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu unterzeichnet wurde heisst es „Bitte tut das, was Künstler auch während des Systems der Apartheid in Südafrika gemacht haben: Bleibt dort weg, bis die Apartheid vorbei ist.“ BDS vs. Zwei Staaten weiterlesen

Das Erbe der Jeckes

Der Artikel erschien im Juni in einer bearbeiteten Version unter dem Titel „Ich trug Dirndl, Socken in Sandalen, und sprach nur Deutsch.“ in der Jüdischen Rundschau.

Das Ehepaar Hugo-Zwi und Lea-Gertrud Schatzman wanderte 1934 nach Palästina aus. In Vorbereitung auf ihre neue Heimat traten sie dem zionistischen Bund Blau-Weiß bei und absolvierten Hachschara, wie die Tauglichmachung für das jüdische Siedlungswerk in Palästina bezeichnet wurde. 1936 erwarben sie eine Parzelle in der neu gegründeten Siedlung Naharia und bauten dort eine Wohnhütte, die in ihrer Bescheidenheit typisch war für die Zeit.

Die Schatzmanns gehörten zu den ca. 40.000 deutschen und kulturdeutschen Juden, die in den 1930er Jahren vor den Nazis nach Palästina geflüchtet sind, und zu Mitbegründern des Staates Israel wurden. Das Erbe der Jeckes weiterlesen